Nachdem ich bereits im April 2016 ein Gesundheits-Seminar von Sandra Fencl fotografieren und ich dabei diese tolle Frau mit einem faszinierenden Fachwissen in so vielen Bereichen kennen lernen durfte, war für mich eines klar - ich werde bei ihr einen Workshop im Bereich Fotografie buchen. Ende Juni war es dann schon soweit und ich reiste nach Erlach (im Süden von München) zu ihrem 3 tägigen Intensiv-Workshop Pferdefotografie.

 

Am ersten Nachmittag (Freitag) ging es mit einer lockeren und entspannten Kennenlernrunde im Reiterstübchen bei ihr am Stall los. Alle Teilnehmer stellten sich kurz vor und präsentierten jeweils ein paar eigene Aufnahmen. So konnten wir uns ein Bild von allen machen und feststellen, wer auf welchem Stand im Bereich der Fotografie ist. Danach ging es auch schon mit dem Theorie-Teil (Bildaufbau, Kamera-Einstellungen, Motiv-Wahl, etc) und der Gerätekunde unserer eigenen Kameras und Objektive los.

 

 

 

 

 

 

Schon früh am morgen starteten wir am nächsten Tag (Samstag) mit unserem ersten Shooting - für uns stand Melanie mit ihrer Clarina (Sächsische Warmblut Stute) parat. Portraitaufnahmen standen im Vordergrund dieses Shootings. Schon hier mussten wir gemeinsam unsere Models so positionieren und anweisen, dass sie bei einem nicht ganz optimalem Hintergrund (Wohnhäuser, Verkehrsschilder, etc) dennoch passend stehen. Schließlich hat man ja nicht überall Traumlocations vor der Stalltüre!

 

Da Clarina von unserem Reflekor nicht so begeistert war, übten wir den Einsatz des Reflektors lieber an Sandra's erfahrenem Rufino (Lusitano-Wallach). Sandra war es bei diesem Shooting besonders wichtig, dass wir die Wirkung und Verwendung eines Reflektors erkennen und verstehen. Auch für mich gab es hierbei tolle WOW-Momente - wie du dir schon denken kannst, habe ich einen Reflektor noch am gleichen Abend bestellt.

 

Ja, ich habe an einem Pferdefotografie-Workshop teilgenommen - ABER! Sandra ist eine so tolle, begabte und vor allem flexible Fotografin und Dozentin, dass sie kurzer Hand den vorbeilaufenden Wischler-Welpen Chiara von Verena in ihren Workshop eingebaut hat. Gerade bei jungen und lebensfrohen Welpen muss man richtig gut fotografieren können. Die schnellen und unvorhersehbaren Bewegungen und Richtungsänderungen sind oftmals unmöglich auf einem Bild fest zu halten. Als Teilnehmerin war ich deshalb sehr erleichtert, als uns Sandra erklärte, dass auch sie verwackelte und unscharfe Bilder dabei hat. Diese Bewegungen einfangen zu können ist eben alles andere als leicht! Anhand dieses Shootings lernten wir mit extremen Bewegungen vor der Kamera um zu gehen. Mit Hilfe der "schlechten" Bilder, konnten wir Fehler und Verbesserungsvorschläge besprechen und somit auch von diesen Bildern etwas lernen.

 

 

 

Von einer Extremsituation ging es auf Wunsch vieler Teilnehmer gleich zur nächsten - Reitbilder in einer nicht optimal beleuchteten Halle. Hier standen uns wieder Melanie mit Clarina zur Verfügung. Zunächst sollte jeder selbst ausprobieren und die Kamera einstellen, bevor Sandra uns ihre Einstellungen erklärte. Bei dem kompletten Workshop lag es Sandra am Herzen, dass wir alle unsere Kameraausrüstung und die Einstellungen verstehen. Bevor wir also die geeignetsten Einstellungen von Sandra erfuhren, war es unsere Aufgabe, Einstellungen zu wählen, Probebilder zu machen und diese unter einander zu vergleichen und zu besprechen. Die Quote der unbrachbaren Aufnahmen war zwar extrem hoch, aber der Lerneffekt war riesig!

 

 

 

 

 

 

Zur Abwechslung gab es danach wieder ein Shooting mit Erfolgsgarantie - der Isländer Facon von Iris war das perfektes Model für unser "Schwarzes Loch Shooting". Augenmerk hier lag auf der Körperhaltung, Ausstrahlung und dem Lichtpunkt im Auge des Pferdes. Diese Art von Shooting ist nahezu auf jedem Reitstall möglich, bei der man kein eigenes mobiles Studio braucht. Sandra legte eben viel Wert darauf, uns zu zeigen, welche Shooting-Möglichkeiten wir überall haben, ohne es zu wissen.

 

 

 

 

 

Nach der verdienten Mittagspause stand dann Sandra selbst für uns Model. Zunächst präsentierte sie sich mit ihrer Isländer-Stute Fjola von Feueregg bei strahlender Sonne. Fjola gab uns die Möglichkeit Bilder von einem steigenden Pferd zu machen. Doch auch dieses Shooting war zunächst sehr deprimierend - nur Bauch auf dem Foto, Mähne im Gesicht von Sandra, unscharfe Beine und Hufe, etc. Doch letztendlich gelang es jedem Teilnehmer durch seine eigenen Bilder Verbesserungen der Einstellungen vor zu nehmen und so gelungene Aufnahmen zu bekommen.

 

Anschließend gab uns Sandra die tolle Möglichkeit die Freiheitsdressur mit ihrem Rufino auf weitem Feld zu fotografieren. Doch so langsam wurde es dunkel und das Wetter schlug um - es zog ein Gewitterschauer auf. Doch wenn man solch tolle Models vor der Kamera hat, darf man sich als Fotograf/in davon nicht stören lassen. Die richtigen Einstellunge zu finden war zwar verdammt schwer, doch auch hier kamen einige tolle Aufnahmen zustande. Außerdem war es einfach toll die Kommunikation zwischen Sandra und Rufino zu beobachten!

 

Vom Winde verweht und vom Regen durchnässt, sammelten wir uns wieder im Reiterstübchen, trockneten und versorgten unsere Kameraausrüstung und wärmten uns auf. Zum Abschluss des Tages präsentierte jeder Teilnehmer sein spontanes Lieblingsbild jedes Shootings. Schon jetzt konnte man bei allen eine Leistungssteigerung erkennen. Doch auch bei jedem tollen Bild gibt es Verbesserungsvorschläge. Sandra versuchte deshalb durch ihre sachliche und freundlich gemeinte Kritik unsere Aufnahmen noch mehr zu verbessern und vor allem unser Auge für Verbesserungen zu schulen. Das ihr dies gelang, zeigten die Bilder des nächsten Tages!

 

Für den letzten Tag (Sonntag) des Workshops hatte Sandra noch so einige Highlights für uns organisiert und vorbereitet. Erstes Highlight war somit die hübsche Julia mit ihrem deutschen Reitpony Destiny. Bei diesem Shooting baute Sandra kleine Assessoires ein (zb. den Blumenschmuck, eine Glaskugel, Blumen vor der Linse, etc.), die aus einem schlichten Motiv tolle Möglichkeiten zauberten. Der bewölkte Himmel bot uns zudem eine weitere und an diesem Wochenende neue Lichtsituation für ein Shooting.

 

 

 

 

 

 

Leider fand Destiny das Shooting nicht so toll wie erhofft. Da Julia jedoch ein hervorragendes und talentiertes Model war, wollten wir sie noch nicht gehen lassen. Wir nutzen somit die Gelegenheit für einen Fotoexkurs in die Bereiche Portrait und Beauty. Sandra als Meisterfotografin erklärte uns bei diesem spontanen Shooting, auf was man besonders achten muss, wenn Personen vor der Kamera stehen. Auch hinsichtlich Bildaufbau und Motivwahl gab sie uns viele hilfreiche Tipps.

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem ersten großen Highlight und einer kleinen Verschaufspause stand auch schon das nächste Highlight auf der Straße - Sarah mit ihrem prachtvollen Friesenhengst Wijnand van de Zwarte Diamant. In tollem Outfit erfüllte sie uns alle Motiv-Wünsche und verzauberte mich schon jetzt voll und ganz. Doch das sollte noch nicht alles sein!

 

 

 

Denn der gröhnende Abschluss des Workshops war das Nebelshooting mit den beiden im/ am Wald. Wir trafen uns hierfür direkt an der Location, ohne das wir näheres zu dem Shooting wussten. Als dann Sarah mit ihrem atemberaubendem Kleid und dem geschmückten Wijnand angeritten kam, war ich sprachlos. Es hieß also - Konzentration und schnellstmöglich die richtigen Einstellungen ohne große Überlegungen finden. Die Nebelbomben brannten jeweils nur 2-3 Minuten, der Nebel danach hielt auch nicht mehr viel länger. Wir mussten uns also beeilen und durften mit Einstellungen, Objektivwechsel und Standortwechsel keine Zeit verlieren. Das Abschluss-Shooting des Workshops war somit definitiv gelungen!

 

In gemütlicher Runde im Reiterstübchen besprachen wir zum letzten Mal unsre Lieblingsfotos. Auch hier kritisierten und verbesserten wir uns wieder gegenseitig, um möglichst viel zu lernen. Nach einer abschließenden Feedback-Runde räumten wir alle unsere Sachen wieder in die Autos.

Müde, erschöpft, mit tausend neuen Eindrücken, Erfahrungen und Wissen fuhr ich mit 3900 Bildern wieder nach  Hause. Die vergangenen Tage musste ich erst einmal verarbeiten und beim Sichten der Bilder realisieren.

 

Ich danke die, liebe Sandra, von Herzen für diesen tollen und einzigartigen Workshop!

Bei allen Wetterlagen (Schnee hat noch gefehlt) hast du uns anschaulich gezeigt und erklärt, wie man die richtigen Kameraeinstellungen und Motive wählt. Du hast uns verdeutlicht, was ein gutes Bild ausmacht und uns so einige Male einen WOW-Moment geboten. Dein Ziel war es, dass wir unsre Arbeit verstehen und aus unseren Fehlern lernen. Dein Ziel war es nicht, dass wir mit hunderten tollen bildernnach Hause gehen. Was soll ich sagen - du hast dennoch beides geschafft! Ich habe in den 3 Tagen so wahnsinnig viel gelernt, das muss ich erst ein mal verinnerlichen. Schon bei den ersten Shootings nach dem Workshop habe ich selbst viel mehr Sicherheit gehabt und deutlich bessere Aufnahmen gemacht. Ich kann dir gar nicht genug dafür danken!

Eines kann ich dir aber versprechen: das wird nicht mein letzter Workshop bei dir gewesen sein <3

 

Weitere Bilder der einzelnen Shootings werde ich schnellstmöglich hochladen und präsentieren.